

Fr., 17. Oktober 2025 –
So., 19. Oktober 2025
«Wendepunkt»
Special Guests:
Anke Vondung, Mezzosopran Werner Güra, Tenor
Wendepunkte - nicht ohne Zwischentöne
Was ist ein Wendepunkt? Ein schwierig gewordener Begriff - zumal in Zeiten, in denen diese sich wenden oder aus Willkür gewendet werden. Unser Leben wird bestimmt von einem ständigen Wandel und Werden und von unterschiedlich dramatischen Wendepunkten.
Für das kulturelle Leben, und insbesondere für die Musik war das Jahr 1900, der Übergang ins 20. Jahrhundert ein aufregender, wirklich dramatischer Wendepunkt. In Deutschland entfernten sich die Komponisten, unterschiedlich zögernd, von der Romantik. Sie hatte sich im Laufe des Jahrhunderts zur grossformatigen postromantischen Avantgarde aufgeschwungen. Das 19. Jahrhundert war auch das Jahrhundert, in dem sich nationale Identitäten deutlich ausgeprägt haben. In je eigener Weise mussten sich die Künstler in den umgebenden Ländern mit ihren höchst unterschiedlichen ästhetischen Vergangenheiten auseinandersetzen.
Beim Wendepunkt um 1900 ging es in der Kultur um Zweierlei: Abschied und Aufbruch. Abschied von der lieb gewordenen Romantik und Aufbruch in eine ungewisse Zukunft. Das ist die Idee des Programms: einerseits werden wir ein vielfältiges Panorama musikalischer Kunst des letzten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts erleben – mit einigen Rückgriffen. Das ist der Abschied. Doch dann werden wir fasziniert hören, wie vielfältig sich die Suche nach neuen ästhetischen Werten in der Musik bis in unsere Zeit gestaltet hat.
Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass das 19. Jahrhundert bereits mit einem Abschiednehmen begann. Es war der Abschied von der rationalistischen Nüchternheit der Aufklärung. Beethoven war der heftigste Exponent dieses Abschieds, dieser Wende. Er kam aus der Klassik. Sein Denken und seine Werke führten in ganz eigener Weise in die Romantik und schon bald weit über sie hinaus. Nicht selten ist dies in ein und demselben Stück zu hören – schon in seinem Streichquintett, das wir hören werden.
In den romantischen Künsten, in der Musik, den bildenden Künsten und in der Literatur erleben wir eine Lust an allem Geheimnisvollen, Mystischen, Melancholischen und einer Sehnsucht nach glücklich machender Seligkeit. Dem Menschen in der Romantik ging es um die Natur, die Liebe, die Sehnsucht nach der blauen Blume. Die Stimmung wird von Lebensüberdruss und Weltschmerz geprägt. Tod und Vergänglichkeit faszinieren. Tränen fliessen reichlich in diesem 19. Jahrhundert.
Es wurde zu einem Jahrhundert des Wortes. Es wurde geschrieben und geschrieben und vor allem gedichtet. Die Franzosen sprechen von einer Revolution der Poetik. Das nach Glück, meist vergeblich suchende Ich lebte auf. Unzählige Gedichte sind entstanden, auf allen nur denkbaren Niveaus. Und die Tonsetzer haben es verstanden, diese reichhaltigen Seelenzustände in herrliche Musik umzusetzen. Beethoven hat bereits An die ferne Geliebte gedacht und an sie und für sie geschrieben. Schubert hat in etwas mehr als einem Jahrzehnt sechshundert Gedichte vertont. Seinen Schwanengesang werden wir hören. Die Figur des naturverbundenen Wanderers wird prototypisch. Er irrt bekümmert und glücklos umher und sucht überall nach Linderung für seinen hemmungslos ausgelebten Kummer. Kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert komponiert Gustav Mahler zu eigenen Texten die Lieder eines fahrenden Gesellen. Gustav Mahler bezeichnete sich selbst als einen in einer grausamen Welt herumirrenden Gesellen.
Eingebettet wird der romantische und spätromantische Liedgesang in ein Netz von Kammermusikwerken, in dem auch die Stimmen anderer Länder erklingen werden – Bartók, Dvořák, Zemlinsky, Frank Bridge und Hugo Wolf, Eugène Ysaÿe und Anton Arensky. Es entsteht ein lichtes Panorama der Vielfalt des musikalischen spätromantischen Ausdrucks im ausgehenden Jahrhundert in Europa. In jedem Programm wird – hier und da wehmütig - ein wenig Abschied genommen von der Romantik, von ihren Inhalten und auch von ihrer Ästhetik.
Doch dann kommt 1900, der Wendepunkt. Es kommt der grosse Aufbruch in die Moderne. Und dies für alle Künste. Sie kommen sich näher und dies gilt es zu sehen, zu lesen und nicht zuletzt zu hören. Ganz anders als zu Beginn des 18. Jahrhunderts, wo es eine entschlossene und einhellige Abkehr vom Rationalismus der Aufklärung gab, tun sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die unterschiedlichsten Wege auf. Für den einen ging es um die buchstäbliche Rettung des romantischen Idioms, andere wiederum trachteten aus der Romantik heraus eine neue musikalische Ästhetik zu gestalten und so die Romantik zu überwinden. Dies ist zweifellos bei Gustav Mahler und Richard Strauss der Fall. Und schliesslich gab es auch die entschiedene Zertrümmerung allen romantischen Seelen- und Klangzaubers, aller deutschen Innerlichkeit. In der Musik zerschlug das Komponieren mit den aufgereihten zwölf Tönen die hergebrachte Tonalität. Ein frühes Werk von Alban Berg aus der zweiten Wiener Schule wird dafür ein frühes Zeugnis ablegen.
Das Aufregende ist, dass sich die Komponisten dem Geist der Aufbruchstimmung, der zu Beginn des Jahrhunderts herrschte, nicht entziehen konnten. Wir hören Bartóks frühes, von postromantischer Inbrunst geprägtes Klavierquintett und wissen um seine intensive Beschäftigung mit der Volksmusik seiner ungarischen Heimat und wie er mit diesen Erfahrungen eine ganz eigene Moderne entwickelt hat. Die Elegie für Klavier lässt vorausahnen, was noch kommen sollte. Mahlers erster Liedzyklus ist ein autobiographisches und zeitgebundenes, aber zeitlos gewordenes Zeugnis der ausgehenden Romantik. Aber schon im ersten Satz der ersten Symphonie erscheinen Themen aus dem fahrenden Gesellen und seine Entwicklung geht weiter in eine gewaltige Tonsprache, die erst Jahrzehnte später verstanden und geschätzt wird. Es entbehrt nicht eines gewissen Charmes, dass diese erste Symphonie in der vierhändigen Fassung des grossen Freundes des Komponisten, Bruno Walter, zu hören sein wird.
Der Ausblick in die musikalische Vielfalt des 20. Jahrhunderts wird bereichert durch die zeitgenössischen Akzente. Das Wenden bekommt hier gelegentlich einen neuen Sinn. Die Musik kreist um einen Ton wie bei Sciarrino oder um eine Idee wie bei Olena Ilnytska, die aus Wenden und sich winden einen Wirbelwind entstehen lässt. Schliesslich können wir uns auf eine Uraufführung freuen, auf Herbst I des einfallsreichen Schweizer Komponisten Mischa Käser.
Der Wendepunkt zum 20. Jahrhundert markiert auch etwas für die Entwicklung des allgemeinen musikalischen Geschmacks Bedeutsames. Die Menschen, die im romantischen Zeitalter, also im vorvergangenen Jahrhundert ins Konzert gingen, haben vornehm und vornehmlich zeitgenössische Musik gehört. Sie waren ein Herz und eine Seele mit den Komponisten. Das hat sich im 20. Jahrhundert dramatisch geändert und das gibt zu denken.
Elmar Weingarten
Programm
«Wendepunkt»
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Zeit

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Künstler

Olivia Walker
Editor in Chief
Editor in Chief

Dan Mitchell
Assistant Manager
Editor in Chief

Noah Patterson
Programming Editor
Editor in Chief
Tickets
Pässe und Einzelkarten (ab 1. Juli)
sind buchbar über:
Telefon: 0900 585 887
Montag – Freitag 10.30 – 12.30 Uhr
CHF 1.20 / Min. aus dem CH-Festnetz
Studenten erhalten auf alle Preise 50% Rabatt
Einheimische in Engelberg und Zweitwohnungsbesitzer erhalten 10% Rabatt
(Promocodes bitte bei Engelberg Tourismus erfragen)
Dîner
Am Samstag 18.10. ab ca. 21.00 findet anschliessend an das Konzert 7 das gemeinsame Dîner mit den Künstlern im Ristorante Al Monastero statt. Serviert wird ein Menu zu 45.- (exkl. Getränke), wahlweise mit Fleisch, Fisch oder Vegetarisch.
Gäste und Künstlerinnen werden an gemischten Tischen zusammensitzen. Bei mehreren Personen in einer Buchung werden diese nach Möglichkeit am selben Tisch platziert. Falls Sie mit anderen Besucherinnen am selben Tisch sein möchten, können Sie uns Ihre Wünsche gerne per Email an tickets@zwischentoene.com mitteilen.
Das Menu finden Sie hier. Buchungen über diesen Link.
Partnerhotels
Die Zwischentöne danken unseren Partnerhotels in Engelberg, die mit der Unterbringung von Musikerinnen und unserem Team einen grosszügigen Beitrag an das Gelingen des Festivals leisten.
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Kursaal

Der im Jahr 1902 erbaute Kursaal Engelberg – einer der prächtigsten Belle Epoque Säle der Schweiz – erstrahlt nach vierjähriger Renovationszeit seit Oktober 2020 in neuem Glanz.
Mit seiner zauberhaften Ambiance und hervorragenden Akustik bildet er den idealen Rahmen für ein Kammermusikfestival wie die Zwischentöne.
Sie finden den Kursaal an der Bahnhofstrasse 15, 5 Gehminuten vom Bahnhof Engelberg. Publikumseingang auf der Seite des Kurparks. Parkieren können Sie im zugehörigen Parkhaus mit Lift zum Saal.
Kontakt

Geschäftsführer: Pedro Zimmermann
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Unser spezieller Dank geht an die finanziell grosszügige und umsichtige Unterstützung des Vereins «Freunde des Kammermusikfestivals Zwischentöne Engelberg». Eine Durchführung des Festivals wäre ohne diese tatkräftige Unterstützung, auch durch die wertvolle Beziehungspflege im Ort selbst, gar nicht möglich.
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Thyll Stiftung – Ref. Kirchgemeinde Engelberg
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die durch das Sponsoring der Hotelzimmer für die Musiker und Mitarbeiter einen unschätzbaren Beitrag leisten:
